Daß wir mit unserem Hilfsangebot auf dem richtigen Weg sind, zeigt das Waisenhaus in Fastov, 70 Kilometer südlich von Kiew.

Das Kinderheim wurde vor 15 Jahren in einem damals leerstehenden Kindergartengebäude gegründet. Die Gemeinde hatte damals nicht die finanziellen Möglichkeiten, das Haus zu renovieren und kindgerecht einzurichten. Seit dieser Zeit kooperieren wir sehr eng mit der Heimleitung und zuständigen Verwaltungsbehörden und waren in der Lage, Jahr für Jahr den Zustand des Waisenhauses so zu verbessern, dass er zumindest für ukrainische Verhältnisse akzeptabel ist. Ursprünglich waren die Fenster undicht, die maximal erreichbare Raumtemperatur betrug im Winter 17-18 Grad Celsius! Viele Wände waren feucht und voller Schimmel. Die sanitären Einrichtungen waren ebenfalls katastrophal (s. Fotos). Nachdem die Schlaf- bzw. Aufenthaltsräume und die sanitären Anlagen renoviert waren, konnten wir im Keller einen bis dahin ungenutzten nicht beheizten und vollkommen heruntergekommenen Kellerraum renovieren, der den Kindern heute viel Platz bietet, um im Winter auch im Haus spielen zu können.

Die Kinder, die hier leben, sind vor allem Sozialwaisen, also Kinder, die der Staat den Eltern aus Gründen wie Alkoholismus, Kriminalität etc. entzieht. Sie sind in drei Gruppen eingeteilt. Eine gemischte Gruppe von Kindern zwischen 2 – 8 Jahren und zwei weitere Gruppen von getrennt Jungen und Mädchen von 8 – 16 Jahren. Die meisten Kinder kommen sehr stark traumatisiert zu uns. In einigen Fällen sogar so stark, dass sie in den ersten Wochen nicht sprechen. Um so schöner ist es, zu sehen, wie die Kinder in einer liebevollen Umgebung mit Fürsorge,  menschlicher Wärme und einem geordneten Tagesablauf langsam wieder Vertrauen fassen.

Alle Kinder gehen in die regulären lokalen Kindergärten bzw. Schulen. Auch daher ist es uns sehr wichtig, dass die Kinder „vernünftig“ gekleidet sind, damit sie sich nicht noch zusätzlich durch ihre Kleidung ausgegrenzter fühlen.

Nachdem die Renovierungen „soweit“ abgeschlossen sind, unterstützen wir das Waisenhaus heute in erster Linie mit Geldern für medizinische Versorgung, Nahrungsmittelaufbesserung und Kleidung und konzentrieren uns seit einigen Jahren mehr und mehr auf unser zweites Projekt „HOPE-Nadia“ .